Mein Mann ist schon eine verrückte Nudel. Schon immer hat er sich für schnelle und coole Autos interessiert. Früher wollte er immer einen Ford Mustang oder auch eine Porsche haben, und nachdem wir unser neues Familienauto abgezahlt hatten, ist er spontan zu unserem Autohändler und hat sich den brandneuen Ford Fiesta ST geholt. Eigentlich sollte es nur eine Probefahrt werden, aber unser Ford Händler hat einen so tollen treue Rabatt vorgelegt, der Spaßfaktor so enorm, dass er ihn sofort gekauft hat.
PREIS
20.000€, sonst ab 20.190€ in der Grundausstattung
ALLGEMEINES
Kraftstoffverbrauch [nach VO (EG) 715/2007]: 5,9 l/100 km
CO2-Emissionen: 138 g/km
0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunde
Drehmoment von 240 Nm (290 Nm mit zeitlich begrenztem Overboost
134 kW (182 PS)
Spitzengeschwindigkeit von über 220 km/h
6-Gang-Getriebe
Recaro-Sportsitz
WEITERE EXTRAS
Wir haben das Ausstellungsstück mit kompletter Vollausstattung erworben. Sprich Tempomat, großes Navi, Sitzheizung, Rückfahrkamera mit Monitor, Klima, diversen Airbags, abdunkelnder Rückspiegel, Regensensor und was es alles noch so gibt.
AUSSEHEN
Der Fiesta ST ist schon ein absoluter Hingucker. Er kommt sehr, sehr sportlich daher und wirkt definitiv böse. Seine schwarze Lackierung mach ihn jung, dynamisch, sportlich und trotzdem irgendwo elegant. Die Türspalten verlaufen sehr schmal und sind unauffällig. Die 17 Zoll Felgen lassen ihn noch etwas sportlicher wirken. Die Scheinwerfer und der Kühlergrill lassen böses erahnen. Es ist schon ein Unterschied zu dem Ford Fiesta Bj 1998, den ich früher einmal gefahren habe. Die Formen sind weicher geworden und die Scheinwerfer einfach böser. Der Tankdeckel befindet sich noch immer auf der Fahrerseite. Allerdings wird hierfür kein Schlüssel mehr benötigt. Er ist heißt und die Leute drehen sich sogar in einer Stadt wie Hamburg nach dem kleinen Flitzer um, obwohl er ja eigentlich auf den ersten Blick nichts besonderes vermuten lässt.
INNEN
Die Türen lassen sich gut öffnen und bieten einen leichten Einstieg, der mit einem roten „ST-Logo“ beleuchtet ist. Lediglich die Sitzhöhe ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn der Wagen ist von Werk aus minimal tiefer und in den Sportsitzen von Recaro sitzt man doch anders als in einem normalen Fiesta. Die Sitze sind aus einem hellen Leder, nicht unbedingt hart und durch die Seitenanhebung bieten sie Stabilität. Durch den etwas schrägen Winkel, sind sie aber nicht besonders Bandscheiben freundlich. Zudem muss man sich beim Einsteigen etwas ducken, um sich nicht den Kopf zu stoßen, da die Einstiegshöhe eben beim Fiesta etwas geringer ist. Trotz dieser Tatsache, hat sogar mein Mann mit 187cm sehr viel Platz im Auto. Während vorne noch recht viel Platz ist, ist es hinten schon etwas enger. Zwar lassen sich die Vordersitze nicht nur nach vorne kippen, sondern auch noch ein Stück nach vorne schieben, sodass der Einstieg optimaler ist, aber die Beinfreiheit ist gering und lange Strecken möchte ich mit 165cm nicht dort sitzen. Lediglich kleinere Kinder haben dort wirklich Platz. Allerdings ist der Platz von der breite her, eher für 2 Personen ausgelegt, sonst ist kuscheln angesagt.
Ablageflächen gibt es zahlreiche. In den Türen, der Mittelarmkonsole, beim Radio oder Handschuhfach. Dieses ist nicht nur beleuchtet, sondern hat auch eine leuchtende Zierleiste in passendem Rot. etränke, Kugelschreiber, Münzen, Zigaretten oder das Handy finden immer einen Platz ohne das es laut klötert.
Das Cockpit selbst wirkt übersichtlich, ansprechend, aber kleiner als bei unserem Familienauto dem Ford Mondeo. Der Tacho und auch der Drehzahlmesser sind viel kleiner. Der serienmäßige Bordcomputer informiert unter anderem über die noch möglichen Kilometer, Temperatur, Spritverbrauch oder ähnliches.
Das Radio hat sich etwas verändert und hier bin ich wohl ein kritischer Gegensprecher, denn Optik in schwarzen Hochglanz mit den billig wirkenden weißen Bedienelementen gefällt mir gar nicht. Der Rest wirkt so edel, hochwertig und mit dieser Variante habe ich das Gefühl in einem 5.000€ Auto zu sitzen. Trotzdem ist hier alles Top ausgestattet. Das Radio ist kein Standard-Radio sondern digitales Radio, was eindeutlich einen besseren Klang und eine größere Auswahl ermöglicht. Dazu gibt es das Navigationssystem, welches als einziges die vor 3 Jahren geänderte Straßenführung schon erkennt. Zudem gibt es eine Rückfahrkamera, die alles schön darstellt mit Winkeln, Ankunftspunkt und dies auch bei einer wirklich dunklen Nacht.
Die Klimaanlage funktioniert zuverlässig und ohne wäre es doch recht stickig und warm im Auto. Die Sitzheizung hat zwei Einstellungen und sorgt für angenehme Wärme, auch auf Stufe eins.
Am Lenkrad selbst befinden sich verschiedene Steuerelemente fürs Menü, Radio oder den eingebauten Tempomaten. Die Bedienung ist intuitiv, auch wenn es inzwischen recht viele Tasten gibt, weiß mein Mann genau, wo welche sind. Ich muss zugeben, dass es mir persönlich zu viel ist, aber die Hälfte davon nutzt man eh nicht.
Innen ist also alles hochmodern, gut ausgestattet, aber die Umsetzung der Radio-Einheit ist definitiv eine Frage des Geschmacks.
SICHT AUS DEM WAGEN
Die Frontscheibe ist beheizbar und im Winter ist die Scheibe binnen einer Minute frei. Gleiches gilt für die Heckscheibe. Zwar sieht man durch die Heizstäbe viele Lichter etwas verzerrter, aber die Umsetzung beim Ford Fiesta ST sorgt für eine geringere Sternen-Strahlung als beim Ford Mondeo, wo ich persönlich in der Nacht schon kaum noch fahren mag. Der Regensensor funktioniert zudem zuverlässig, sodass nach vorne immer eine optimale Sicht gewährleistet ist, da zudem die Scheibenwischer sehr sauber arbeiten und eine große Fläche vom Regen und Schnee befreien.
Der Rückspiegel dunkelt automatisch ab, was bei den vielen teilweise sehr hellen Lichtern einfach praktisch ist, und sehr gut funktioniert.
Sowohl durch den Spiegel, als auch mit dem Schulterblick kann man sehr gut nach hinten heraussehen, da die Scheibe genügend Sichtfläche bietet. Ein Nachteil könnte der kleine Wischbereich sein.
Die C-Säule ist noch immer nicht optimal gelöst. Gerade wenn man schrägt rechts in eine Lücke möchte, kann diese in manchen Situationen schon etwas nerven. Durch den asphärischen Bereich in beiden Außenspiegeln kann man damit aber gut arbeiten, sodass man den toten Winkel gut sieht und in jede passende Parklücke hineinkommt. Sofern man nicht auf die Kamera beim Einparken zugreifen möchte.
Im Dunkeln ist die Sicht zudem von Werk aus gut. Wir haben bei unserem Mondeo spezielle Lampen eingebaut, die mehr Licht abgeben. Das ist hier von Werk aus schon sehr ähnlich, sodass wir beim Fiesta keine neuen Lampen eingebaut haben.
Bis auf die C-Säule ist die Sicht aus dem Fiesta ST sehr gut und kann sowohl meinen Mann, als auch mich überzeugen.
DER KOFFERRAUM
Der Kofferraum hat ein Volumen von 295-979l. Durch die hohe Einstiegskante sind gerade schwerer Sachen, etwas blöde hineinzuheben, aber drei Kisten Wasser, einige Einkaufstüten und das durchschnittliche Reisegepäck finden problemlos Platz. Wer mehr benötigt, kann die Rückbank umklappen und hat fast 1000l Volumen. Der Umbau selbst ist leicht. Da es nur ein Spaßwagen ist, ist es uns egal, aber ein Kinderwagen, außer wenigen Modellen finden nur schlecht Platz. Platz findet zum Beispiel der Zapp aus dem Hause Quinny.
DER FAHRSPAß
Mit seinen 182 PS von Werk aus hat der Fiesta ST definitiv Power. Das merkt man nicht nur bei der Beschleunigung, die von 0 auf 100km/h in 6,9Sekunden ist, sondern generell beim gesamten Fahren. So kann man problemlos im 5 oder 6 Gang in der Stadt herumfahren, ohne das der Motor stottert und dann problemlos Gas geben. Die Beschleunigung ist genauso vorhanden, als wäre man nur im 3 Gang. Es ist ein entspanntes, sportliches Fahren, bei der die Power wirklich immer präsent ist. Und wem dies noch nicht reicht, kann sich notfalls ein Upgrade um einige PS bei Wolf-Racing einbauen lassen.
Die Lautstärke ist ungewohnt, denn zu einem sportlichen Wagen gehört natürlich auch ein kerniger Motorsound. Nein, es wird kein Soundmodul genutzt, aber es wird sich mit einem kleinen Trick ausgeholfen, sodass es im Auto lauter klingt, als es ohne diesen Trick wäre. Wer darauf verzichten möchte, kann sich wie wir, einen Adapter für das Rohr holen und es verschließen. Dann hat er keinen Verlust bei der Power, aber ist innen einfach so laut, wie er in echt ist.
Kommen wir zur Federung. Es ist ein Sportfahrwerk und das merkt man leider bei jeder noch so kleinen Unebenheit. Meine Bandscheibe freut sich nicht unbedingt, aber darauf kommt es nicht an. Mein Mann findet es im Vergleich zu seinen früheren Autos noch angenehm weich.
Das Fahrwerk hingegen ist genial. Der Wagen fährt wie auf Schienen. Dabei ist es egal, ob man 200 auf der Autobahn fährt, enge Kurven nehmen muss oder es draußen durch regennasse Straßen etwas rutschiger ist. Den kleinen Fiesta ST bringt nichts aus der Ruhe. Lenkbefehle führt er sauber und prompt aus, dass man schnell ausweichen oder beim Überholen rausziehen kann. Sogar bei Schnee fährt das Auto zuverlässig auf der Straße und falls es mal zu Problemen kommt, dann springt das ABS, oder die Traktionskontrolle ein. Das Auto ist fahrtechnisch sehr sicher.
Muss man einmal schnell Bremsen, ist der Bremsweg in meinen Augen ausgezeichnet. Dank des Bremsassistenten wird man bei einer Notbremsung tatkräftig unterstützt. Im Notfall geht sogar die Warnblinkanlage automatisch an. Sowohl mein Mann, als auch ich sind vom Fahrvergnügen, den uns der Kleine bereitet, begeistert. Das Design und der Fahrspaß sorgen dafür, dass wir uns nur ungern von diesem Modell trennen. Er ist übersichtlich, wendig und zuverlässig.
Nach dem Fiesta ST wieder auf den Mondeo umzusteigen ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Weswegen mein Mann am Liebsten seinen Spaßwagen fährt.
VERBRAUCH
Wir sind bis jetzt erst rund 3000km gefahren und wir finden, dass der Verbrauch halbwegs hinkommt. Mein Mann nutzt natürlich jede Gelegenheit um zu fahren und da es ein Spaßauto ist, fährt er nicht sparsam, sondern sehr sportlich. Wir liegen bei rund 6l auf 100km. Gefahren wurde ein Mix aus Landstraße, Autobahn und Stadtverkehr.
UNSER FAZIT ZUM FIESTA ST
Er ist sportlich, elegant, modern und böse. Für alle Paare und junggebliebene Menschen, die Wert auf eine gute Ausstattung, sportliche Umsetzung und PS legen, aber beim Neupreis im Rahmen bleiben wollen. Er ist wendig, der Fahrspaß ist enorm, auch wenn man eben viele Unebenheiten mehr spürt, und man möchte gleich wieder fahren. Es ist ein schönes Auto, welches durch den Sound und die gute Beschleunigung Blicke auf sich zieht. In meinen Augen bekommt ihr ein schönes Auto zum fairen Preis. Klar kann man sich auch einen Mustang, einen Porsche oder andere sportliche Autos holen, aber mit dem Fiesta ST macht man nichts verkehrt und wer wollte nicht immer schon mal einen dieser prolligen Wesen an der Ampel abziehen, die der Meinung sind, sie haben das beste Autotuning. ;) Es ist keine Familiekutsche, aber ein geniales Spaßauto.
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