Bosch BCH6L2560 Athlet Akkusauger im Test

Den meisten von euch muss ich nicht erklären, dass Kinder echte Krümelmonster sind. Kaum hat man gesaugt, dann ist auch schon wieder ein Kind dabei, das entweder isst oder mit sandigen Schuhen bzw. Socken das Haus betritt. In solchen Momenten ist ein Handstaubsauger wirklich klasse. Er ist einfach leichter, schneller zur Nutzung bereit, er ist mobiler, schnell wieder verstaut und meist haben sie für so kleine Dinge auch gut Power. 


ERSTER EINDRUCK
Die Optik von dem Sauger ist eine Frage eures eigenen Geschmacks. Ich muss sagen, dass ich die schlichte, aber edle Farbkombination aus schwarz und weiß mag, und er bei uns im Flur eine gute Figur macht. Die Qualität ist ebenfalls überzeugend. Er wiegt rund 3kg mit Zubehör, weswegen er leicht zu tragen ist, aber auch nicht so leicht umkippt, da er gut ausbalanciert ist. Die meisten Teile sind zwar wie bei allen Staubsaugern aus Plastik, aber man merkt hier eine gewisse Wertigkeit. 


ERSTE SCHRITTE
Geliefert wird das Gerät etwas verkleinert. Damit er zur vollen Größe heranwachsen kann, muss er zusammengesteckt werden. Das nimmt sogar für einen Laien mit zwei linken Händen maximal 2-3 Minuten in Anspruch. Danach muss der Akku erst einmal vollständig geladen werden. 


LAUTSTÄRKE
Die Lautstärke ist hier abhängig davon, welche Stufe ihr wählt. Auf Stufe eins, ist das Gerät wirklich mega leise, weswegen man hier auch saugen kann, wenn der Nachwuchs einmal schläft. Auf Stufe zwei ist er so laut wie ein normaler, leiser Staubsauger, und mit Powerstufe ist es noch etwas lauter. Ich schätze maximal kommt er auf 85dB. Leider habe ich kein Gerät um es zu messen.

IM ALLTAG
Das Gerät ist bei uns im Alltag für das Obergeschoss, die Treppe, sowie ab und an, wenn der Nachwuchs schläft auch mal unten im Einsatz. Vom Bodenbelag kämpft er hauptsächlich auf Laminat, PVC, Fliesen und gelegentlich mal einem Teppichboden.

Das Gerät hat praktischerweise drei Stufen, die sich nicht nur, wie oben schon erwähnt durch die Lautstärke unterscheiden, sondern vor allen Dingen durch die Saugleistung. Fangen wir mit Stufe 1 an. Wie oben gesagt ist sie wirklich sehr leise, nimmt aber dafür kaum Schmutz auf. Ideal ist es, wenn man ein paar Krümel vom Frühstück aufsaugen möchte, oder etwas Staub unter dem Bett entfernen möchte. Wenn man nur mal schnell drüber saugen oder eine Kleinigkeit aufsaugen möchte, ist die Stufe ideal. Mehr kann sie jedoch nicht.
Für das etwas gröbere an Schmutzpartikeln, also auch ein bisschen Sand, größere Flusen oder ähnliches benötigt ihr ganz klar Stufe 2. Zwar wird auch einiges weggeschoben und man muss, wie bei einem schwächeren Sauger ein zweites Mal zurück über die Stelle, aber man bekommt den Teppich im Kinderzimmer und auf den Treppenstufen damit sauber und auch sonst wirkt der Boden oberflächlich sauber. Diese Stufe ist ideal für das normale Saugen. Das heißt alle zwei Tage sauge ich damit bei uns oben, um alles ordentlich zu halten und Schmutzbildung zu vermeiden. Wer es wirklich schnell und richtig sauber im ersten Durchgang haben will, der sollte einmal die Woche ganz ehrlich Stufe 3 nutzen. Zum einen geht es deutlich schnell, also für alle die es mal eilig haben als Tipp, zum anderen wird es wirklich gründlich sauber wie bei meinem Dyson. Aufgesaugt werden Haare, Krümel, kleiner Sandanhäufungen zum Beispiel aus dem Schuh ausgekippt, Flusen und ähnliches.

Eine Kleinigkeit habe ich auch zu bemängeln. Ähnlich wie bei meinem Dyson mag der Sauger keine größere Krümel oder andere minimal größeren Dinge, die werden vorher geschoben und es empfiehlt sich den Sauger direkt auf das Sauggut zu stellen, damit es aufgesaugt wird. Blätter, kleinere Papierstückchen oder ähnliches, könnt ihr gleich mit mit der Hand aufheben. Das gilt aber nur auf glatten Böden. Wenn ihr auf dem Teppich saugt, sind größere Sachen, wie ein Eichen-Blatt oder ein Papierfetzen kein Problem. Steine 2-3mm groß ebenfalls nicht, klötern aber. Es ist eben nur ein Handstaubsauger für Zwischendurch und Kleinigkeiten.  Fürs Grobe und Große benötigt ihr ganz klar noch den guten alten Staubsauger oder ein Kehrblech.  Zumindest meine Empfehlung auf glatten Böden, wobei er hier mit anheben die Dinge ja auch schafft.

Die Saugleistung ist also vergleichbar mit einem Dyson Handgerät. Und ähnlich sieht es auch mit der Handlichkeit aus. Das Gerät wird direkt auf den Boden gestellt, was mir persönlich auf der einen Seite gut gefällt, aber eben auch den Platz wieder wegnimmt, weswegen eine Wandhalterung, wie beim mobilen Dyson schon von Vorteil sein kann. Nachteil ist, dass er sehr schnell umkippen kann. Er ist ausbalanciert und steht von allein, aber man muss nur mal ungeschickt mit dem Ellbogen oder dem Knie gegen kommen, oder wie ich ein kleines Kind haben, damit er umfällt. Meist kann man nicht schnell genug reagieren und hört nur noch den Aufprall. Zwar ist bis jetzt noch nichts abgeplatzt (zwei Mal ist er umgefallen) und er saugt immer noch genauso gut, aber auf die Dauer empfehle ich das Gerät lieber hinzulegen oder an einem Ort zu platzieren, wo er in der Ecke steht.
Das Gerät ist beim Hochheben während des Saugens manchmal etwas unhandlich. Es wiegt zwar nicht und lässt sich auch gut anheben, sogar mit einer Hand, aber beim Absetzen ist es eben nicht so zart möglich und manchmal klingt es gerade auf dem harten Boden schon nicht so angenehm.
An die unten angebrachten Rollen muss man sich noch etwas gewöhnen, da sie nicht immer in die Richtung wollen, wie man selbst, aber daran gewöhnt man sich spätestens nach dem 2-4 Sauggang.

An Zubehör gibt es eine Fugendüse, ein Polsterbürste und einen Adapter der mit einem Gurt verbunden ist. An diesen Schlauch kommt das Zubehör, und der Schlauch wiederum an den Platz, wo der Standfuß montiert ist. Ab ist er leicht, ran geht er unheimlich schwer. Daher überlegt man sich schon, ob man wirklich alles umbaut, um mal eine Fugendüse zu nutzen. Im Grunde kann man den Griff durch den Griffadapter ersetzen, Fuß abnehmen und Schlauch ran, und so dann Autos oder Regale gut aussaugen. Ist aber kompliziert und hier greife ich eher auf den guten alten normalen Staubsauger zurück. Zumal durch den Schlauch schon etwas an Saugkraft eingebüßt wird. 


REINIGUNG
Irgendwann ist jeder Behälter voll und bei 0,9l ist das hier schnell der Fall. Wir haben zum Beispiel oben einmal gründlich auf Stufe 2 gesaugt und danach war der Behälter schon gut gefüllt. Der Behälter lässt sich gut aushaken und über den Mülleimer mit etwas Staubentwicklung ausleeren. Filter lässt sich ebenfalls ausbauen und unter laufenden Wasser reinigen. Unten ist noch eine Bürste, die kann ebenfalls ausgehakt werden, um sie leichter von langen Frauenhaaren zu befreien. Ich empfehle eine Schere griffbereit zu haben, um sie etwas anzulösen.

AKKU
Bei uns wird der Akku so lange geladen, bis das Gerät gebraucht wird. Ist zwar vom Hersteller nicht empfohlen, aber das sollte jeder selbst entscheiden. Der Akku selbst ist nach gut 5 Stunden aufgeladen und das vollständig. Hängt natürlich von der vorherigen Entladung ab, was aber jedem klar sein dürfte. Genau gestoppt habe ich nicht, aber auf jeden Fall geht es schneller, als die angegebenen 6 Stunden vom Hersteller.Vor der ersten Nutzung sollte er ebenfalls einmal komplett aufgeladen werden.
Ist der Akku leer, geht das Gerät ganz einfach aus. Vorher wird dies jedoch mit einem blinken der Akku-Anzeige angezeigt. Meist könnt ihr dann noch rund 5 Minuten saugen. Bis der Akku aber leer ist, dauert es seine Zeit. Hier solltet ihr euch auf folgende Zeiten einstellen. Auf Stufe 1 schafft er bei uns rund 50 Minuten. Auf Stufe 2 schafft der Akku lediglich 25-30 Minuten. Mit Powerstufe sind es sogar nur etwas mehr als 20 Minuten.  Oben haben wir rund 60-70qm und die schaff ich damit locker zu saugen, ohne das er leer geht. Das komplette Haus mit 140qm schafft er jedoch nicht. Ich würde sagen 80-90qm sind pro Sauggang auf Stufe 2 möglich.

Noch zu der Frage, schwacher Akku, schwache Saugleistung!? Das kann ich nicht bestätigen. Selbst wenn der Akku schon blinkt, kann man damit noch wunderbar einen Teppich bzw. ein ganzes Zimmer säubern, ohne das mehr liegen bleibt als vorher. Das kann sich mit der Zeit ändern, aber bis jetzt ist es nicht der Fall.

Ich habe sogar spontan einige Glasscherben aufgesaugt. Auf Laminat bitte nicht nachmachen, denn es kratzt etwas, denn größere Stücke müssen direkt angesaugt werden, aber mit der Stufe 2 oder der Power-Stufe geht es super.

FAZIT
Der Staubsauger ist für einen Handstaubsauger definitiv zu empfehlen. Klar hat er Kritikpunkte im Bereich größere Stücke oder auch vom Handling. Allerdings habe ich ähnliche Probleme bei anderen gleichwertigen Geräten feststellen können. Wirklich 100% perfekt sind diese mobilen Varianten nicht. Man muss mit kleineren Abstrichen rechnen und ganz ehrlich für zwischendurch ist die Saugleistung wirklich super. Daher kann ich das Gerät empfehlen.

PREIS
UVP 349€ Hier geht es zu Amazon

FAKTEN ZUM PRODUKT
Staubbehälter: 0,9l
Akku: LiIon
Leistung: 25,2V
Laufzeit: 60 Minuten
Aufladung 100%: 6 Stunden
Zubehör: Profi Fugendüse, Profi Polsterdüse, Schlauchadapter, Schlauch mit Handgriff, Tragegurt

 *Damit alles seine Ordnung hat. Es handelt sich um ein kostenfreies Testprodukt. Diese Tatsache hat keinen Einfluss auf meine Bewertung.