Das Buch, welches ich euch nun vorstelle, ist ein Stück Geschichte, die meine Mutter ganz klar lesen musste. Dazu aber später mehr. Das Buch ist etwas Besonderes, wenn auch ungewöhnlich zu lesen.
DAS COVER
Es sieht aus wie ein altes Tagebuch mit Foto der Hauptfigur bzw. Autorin. Gefällt mir sehr gut und ist sehr passend.
FIGUREN IM ÜBERBLICK
Helga – Jüdin im 2. Weltkrieg
INHALTLICHE FAKTEN
Ort: Deutschland, Polen, Tschechien
Zeit: 1938-1945
WORUM GEHT ES IN DEM BUCH
Als Helga 1939 ihr Tagebuch beginnt, ist sie elf Jahre alt. Der Einmarsch der Deutschen in Prag und die antisemitische Brutalität der Nationalsozialisten reißen sie aus ihrer heilen Welt: Ihr Vater darf nicht mehr arbeiten, die Schule ist ihr plötzlich verschlossen, sie und ihre Eltern dürfen ihre Wohnung nicht verlassen, Freunde und Verwandte verschwinden. Auch die Familie Weiss wird deportiert, erst nach Theresienstadt, später nach Auschwitz. Mutter und Tochter überleben das Lager und die vielen Transporte und Todesmärsche der letzten Kriegstage.
Das Tagebuch eines jungen Mädchens, das die dramatischen Ereignisse mit ihrem unschuldigen Blick wahrnimmt und kommentiert. Ein erschütterndes Zeitzeugnis. Und ein versöhnlicher Blick auf ein erfülltes Leben, gegen alle Widerstände. (Quelle: Klappentext)
SARAHS LESEEINDRÜCKE
Das Buch habe ich von meiner Mutter geschenkt bekommen, und es war klar, dass sie es lesen musste. Zum einen heißt auch meine Mama Helga, und zum anderen ist sie auch ein Kriegskind mit einem Opa im Konzentrationslager. Ist es ihre Kindheit und je älter ein Mensch wird, desto mehr fasziniert ihn die Vergangenheit.
Helga Weiss hat ihre Geschichte in einem Tagebuch festgehalten. Die ersten Jahre ganz normal, fast aktuell. Später hat es ihr Onkel versteckt und die Zeit nach Theresienstadt wurde nachgetragen, als es noch präsent im Kopf war. Es ist nicht so schön gegliedert wie bei Anne Frank, zu 99% gibt es nicht mal ein Datum. Dafür gibt es Fotos und tolle Zeichnungen, denn die Autorin hat mehr Talent zum Zeichnen als zum Schreiben, zumindest im Alter von 14 Jahren. Man hat also immer das Gefühl das Tagebuch eines Kindes zu lesen. Darüber sollte man sich klar sein. Sprunghaft, kindlich und trotzdem faszinierend von den Details.
Am Anfang hatte ich echt meine Schwierigkeiten mit dem Stil warm zu werden. Doch irgendwann begriff ich, dass ein überarbeiteter Text einfach nicht diese Emotionen hätte einfangen können. Das Buch ist einfach bewegend, dramatisch und auch wenn man logischerweise weiß, dass die Hauptfigur überlebt hat, bangt man doch mit ihr und ihrer Familie. Dabei wusste man durch das Vorwort genau, wer überlebt und wer nicht.
Ich habe viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg gelesen. Schon von meiner Kindheit an, weil es eben die Kindheit meiner Mutter war. Sie ist in den Keller gelaufen, wenn Fliegeralarm war, sie hat Bomben, zerstörte Häuser gesehen, ihr Opa war wegen seinem Glauben im KZ. Ich fühle mich eben mit der Zeit verbunden, um es auf den Punkt zu bringen. Und deswegen kann ich ehrlich sagen, dass es eins der bewegendsten Bücher ist. Bei vielen anderen Werken bekommt man das Leid im KZ zwar mit, aber bei Helga ist es irgendwie greifbarer. Gerade nach der Abfahrt von Theresienstadt ist es ein Kampf, den man so einfach nur selten gelesen hat. Bei vielen hieß es einfach nur, es gab kaum Essen, kaum Trinken oder ähnliches. Sie geht auf die Mengen ein, erklärt, dass vieles einfach einbehalten wird und das nicht mal von der SS, sondern von den eigenen Leuten. Sie werden vergessen, schikaniert und vieles mehr. Gerade zum Ende hin, wird es noch einmal so lebendig und beängstigend, wie ich sie noch nie gelesen habe. Tagelang im Wagon eingesperrt ohne wirklich etwas zu essen zu bekommen, abgefrorene Zehen, der Wunsch zu flüchten, sich aber wegen der Mutter nicht zu trauen, eine Mutter, die mehr tot, als lebendig ist. Hier kann man sich zum ersten Mal so richtig die ausgemergelten Körper vorstellen, wie sie in den Filmen und Fotos zu sehen sind.
Ganz klares Highlight ist aber das nachfolgende Interview. Es nimmt viele Seiten in Anspruch und man erfährt so vieles über die Zeit aus dem Tagebuch, aber eben auch danach. Nach dem Interview ist aber nicht Schluss, sondern die Redaktion geht auf Abkürzungen, Informationen zu bestimmten Sätzen ein. Man bekommt noch einmal einen ganz anderen Eindruck.
FAZIT: Es gibt war auch bei anderen Büchern so dramatisch beschrieben, aber es sind nicht viele Bücher, wo ich sage wow, die Zeit wurde perfekt eingefangen, und das ist hier der Fall.
FAKTEN ZUM BUCH
Autor: Helga Weiss
Titel: Und doch ein ganzes Leben: Ein Mädchen, das Auschwitz überlebt hat
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover) (19. April 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 378572456X
ISBN-13: 978-3785724569
Originaltitel: Helga's Diary
Preis: € 9,99
Genre: 2. Weltkrieg, Juden, Konzentrationslager, Biographie
Gelesen in: 2 Tagen
Quelle: Bastei Lübbe |
DAS COVER
Es sieht aus wie ein altes Tagebuch mit Foto der Hauptfigur bzw. Autorin. Gefällt mir sehr gut und ist sehr passend.
FIGUREN IM ÜBERBLICK
Helga – Jüdin im 2. Weltkrieg
INHALTLICHE FAKTEN
Ort: Deutschland, Polen, Tschechien
Zeit: 1938-1945
WORUM GEHT ES IN DEM BUCH
Als Helga 1939 ihr Tagebuch beginnt, ist sie elf Jahre alt. Der Einmarsch der Deutschen in Prag und die antisemitische Brutalität der Nationalsozialisten reißen sie aus ihrer heilen Welt: Ihr Vater darf nicht mehr arbeiten, die Schule ist ihr plötzlich verschlossen, sie und ihre Eltern dürfen ihre Wohnung nicht verlassen, Freunde und Verwandte verschwinden. Auch die Familie Weiss wird deportiert, erst nach Theresienstadt, später nach Auschwitz. Mutter und Tochter überleben das Lager und die vielen Transporte und Todesmärsche der letzten Kriegstage.
Das Tagebuch eines jungen Mädchens, das die dramatischen Ereignisse mit ihrem unschuldigen Blick wahrnimmt und kommentiert. Ein erschütterndes Zeitzeugnis. Und ein versöhnlicher Blick auf ein erfülltes Leben, gegen alle Widerstände. (Quelle: Klappentext)
SARAHS LESEEINDRÜCKE
Das Buch habe ich von meiner Mutter geschenkt bekommen, und es war klar, dass sie es lesen musste. Zum einen heißt auch meine Mama Helga, und zum anderen ist sie auch ein Kriegskind mit einem Opa im Konzentrationslager. Ist es ihre Kindheit und je älter ein Mensch wird, desto mehr fasziniert ihn die Vergangenheit.
Helga Weiss hat ihre Geschichte in einem Tagebuch festgehalten. Die ersten Jahre ganz normal, fast aktuell. Später hat es ihr Onkel versteckt und die Zeit nach Theresienstadt wurde nachgetragen, als es noch präsent im Kopf war. Es ist nicht so schön gegliedert wie bei Anne Frank, zu 99% gibt es nicht mal ein Datum. Dafür gibt es Fotos und tolle Zeichnungen, denn die Autorin hat mehr Talent zum Zeichnen als zum Schreiben, zumindest im Alter von 14 Jahren. Man hat also immer das Gefühl das Tagebuch eines Kindes zu lesen. Darüber sollte man sich klar sein. Sprunghaft, kindlich und trotzdem faszinierend von den Details.
Am Anfang hatte ich echt meine Schwierigkeiten mit dem Stil warm zu werden. Doch irgendwann begriff ich, dass ein überarbeiteter Text einfach nicht diese Emotionen hätte einfangen können. Das Buch ist einfach bewegend, dramatisch und auch wenn man logischerweise weiß, dass die Hauptfigur überlebt hat, bangt man doch mit ihr und ihrer Familie. Dabei wusste man durch das Vorwort genau, wer überlebt und wer nicht.
Ich habe viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg gelesen. Schon von meiner Kindheit an, weil es eben die Kindheit meiner Mutter war. Sie ist in den Keller gelaufen, wenn Fliegeralarm war, sie hat Bomben, zerstörte Häuser gesehen, ihr Opa war wegen seinem Glauben im KZ. Ich fühle mich eben mit der Zeit verbunden, um es auf den Punkt zu bringen. Und deswegen kann ich ehrlich sagen, dass es eins der bewegendsten Bücher ist. Bei vielen anderen Werken bekommt man das Leid im KZ zwar mit, aber bei Helga ist es irgendwie greifbarer. Gerade nach der Abfahrt von Theresienstadt ist es ein Kampf, den man so einfach nur selten gelesen hat. Bei vielen hieß es einfach nur, es gab kaum Essen, kaum Trinken oder ähnliches. Sie geht auf die Mengen ein, erklärt, dass vieles einfach einbehalten wird und das nicht mal von der SS, sondern von den eigenen Leuten. Sie werden vergessen, schikaniert und vieles mehr. Gerade zum Ende hin, wird es noch einmal so lebendig und beängstigend, wie ich sie noch nie gelesen habe. Tagelang im Wagon eingesperrt ohne wirklich etwas zu essen zu bekommen, abgefrorene Zehen, der Wunsch zu flüchten, sich aber wegen der Mutter nicht zu trauen, eine Mutter, die mehr tot, als lebendig ist. Hier kann man sich zum ersten Mal so richtig die ausgemergelten Körper vorstellen, wie sie in den Filmen und Fotos zu sehen sind.
Ganz klares Highlight ist aber das nachfolgende Interview. Es nimmt viele Seiten in Anspruch und man erfährt so vieles über die Zeit aus dem Tagebuch, aber eben auch danach. Nach dem Interview ist aber nicht Schluss, sondern die Redaktion geht auf Abkürzungen, Informationen zu bestimmten Sätzen ein. Man bekommt noch einmal einen ganz anderen Eindruck.
FAZIT: Es gibt war auch bei anderen Büchern so dramatisch beschrieben, aber es sind nicht viele Bücher, wo ich sage wow, die Zeit wurde perfekt eingefangen, und das ist hier der Fall.
FAKTEN ZUM BUCH
Autor: Helga Weiss
Titel: Und doch ein ganzes Leben: Ein Mädchen, das Auschwitz überlebt hat
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover) (19. April 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 378572456X
ISBN-13: 978-3785724569
Originaltitel: Helga's Diary
Preis: € 9,99
Genre: 2. Weltkrieg, Juden, Konzentrationslager, Biographie
Gelesen in: 2 Tagen
COVER | 💜💜💜💜💜 |
STIL | 💜💜💜💜 |
CHARAKTERE | Nicht relevant |
SPANNUNG | Nicht relevant |
HUMOR | Nicht relevant |
LIEBE | Nicht relevant |
GESAMT | 💙💙💙💙 |
Kommentare
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