Rezension - Der Dreitagemann

Rezension - Der Dreitagemann - Oder die Kunst einen perfekten Klappentext zu schreiben 

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Hand aufs Herz! Wer hat schon mal bei Whish bestellt und am Ende die Augen verdreht, weil das Oberteil oder die Hose nichts mit der Realität zu tun hatte? Bei Bücher ist es nicht anders. Dort sorgt nicht das Cover, sondern ein mieser Klappentext für Enttäuschung. Genau das Problem hatte ich bei diesem Buch. 



ERSTMAL EIN PAAR LANGWEILIGE FAKTEN
Autor/in: Elinor Lipman
Verlag: Heyne
Jahr: 2006
Serie: /
Seiten: 384
Preislich: 0,50€ Flohmarkt
Genre: Liebe

INHALTLICHE FAKTEN
Schauplatz: USA 
Zeit: 2000er
Wichtige Figuren: Alice, Ray
Perspektive: Ich Perspektive 

KOMMEN WIR ZUM EIGENTLICHEN INHALT
Alice ist schüchtern und niemand, der weiß, wie man mit Menschen umgeht. Trotzdem studiert sie Medizin und spezialisiert auch auf plastische Chirurgie. Bei einem Praktikum lernt sie Ray kennen, der seine Nase hässlich findet. Statt einer neuen Nase oder einem Termin, verlässt er die Sprechstunde mit Material und dem Hinweis, das er es nicht nötig hat. Alice hat ihn schon fast vergessen, als er sich bei ihr meldet und sie erst zum Kaffee und dann zum Essen einlädt. Blöd, wenn man den Mann gar nicht mag und sich nicht traut es zu sagen. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf. 

FÜR EUCH ABGECHECKT
Mit Klappentexten ist es so eine Sache. Manche sind einfach nur komplett falsch. Sie erschaffen ein klares Bild und enttäuschen, wenn dieser Inhalt erst ganz spät kommt oder die Erwartungen nicht mal im Ansatz erfüllt werden. 

Ich für meinen Teil hatte hier ein klares Bild. Ein heiterer Rom-Com-Roman, der mir schöne Stunden beschert. Authentische Geschichte, Schmetterlinge im Bauch, ein Hauch Drama und ein Happy End. Genau das vermittelte mir der Klappentext. Wer ähnlich denkt, der wird gnadenlos enttäuscht, denn das erwartet euch gar nicht. 

Schon der Einstieg hätte mich stutzig werden lassen sollen, aber hier dachte ich noch, dass sie sich einfach erinnert und die Erinnerungen einfach langatmig und wenig interessant geschildert wurden. Vergleichbar mit einem schlechten Prolog. Das Problem ist, das es danach nicht besser wird. 

Alice lernt ihren Ray kennen, den ich nervig, aufdringlich und merkwürdig finde. Alice findet ihn weder interessant, noch attraktiv und trotzdem geht alles seinen Lauf. Leider weder lustig, noch romanisch, sondern nüchtern und blass. Weder baue ich eine Verbindung zu Alice auf, noch kann ich viele Szenen nachvollziehen. 

Nach 100 Seiten hatte ich ehrlich gesagt schon die Nase voll. Ich habe also zum Ende vorgeblättert und dachte nur: Okay, damit habe ich nicht gerechnet. Das wiederum hatte zur Folge, dass ich wieder auf Seite 100 gelandet bin und mich weiter quälte. Genau das ist es nämlich eine Qual, denn das Buch wird zu keiner Zeit besser. Weder spannend, noch lustig oder Ähnliches. Bei einem Film hätte ich ihn nach 30 Minuten in der Tat abgebrochen und es nicht bereut. 

Für alle die sich Spoilern wollen, worum es wirklich geht … sonst diesen Absatz überspringen. Alice heiratet tatsächlich diesen Ray, obwohl sie ihn gar nicht liebt, toll findet oder Ähnliches. Dieser ist nur ein Betrüger und Lügner, der sozusagen nach der Trauung abhaut. Die Geschichte ist der Weg dorthin und somit einfach nur langatmig und schlecht. 

MUST READ??? Nein, außer ihr wollt eine Geschichte, die blass und wenig spektakulär ist. Dafür mal anders endet, als gedacht. 


BEWERTUNG 
 COVER 💜💜💜💜
 GRUNDIDEE 💜💜💜💜💜
 FIGUREN💜
 TEMPO💜
 EMOTIONEN💜
 SCHREIBSTIL💜💜
 SPANNUNG💜
 LESESPASS💜
 GESAMT💖


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