Rezension - Erklärt Pereira - Antonio Tabucchi

Weltliteratur, historisch wertvoll oder doch nur heiße Luft

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Sommer 1938 in Lissabon - Pereira leitet den neuen Kulturteil für die Zeitung Lisboa. Seine Frau ist längst gestorben und auch ihn beschäftigt mit einem Mal der Tod. Während seiner Arbeit lernt er den Philosophie-Absolventen Rossi kennen. Doch dieser wird kurz darauf von der Polizei erschlagen und Pereira geht damit an die Öffentlichkeit. Nicht ohne Folgen.  




ERSTMAL EIN PAAR LANGWEILIGE FAKTEN
Autor/in: Antonio Tabucchi
Titel: Erklärt Pereira
Originaltitel: Sostiene Pereira
Verlag: dtv
Erschienen: 1997
ISBN: 978-3423124249
Seiten: 224
Einband: TB
Serie: /
Preis: 11,00€
Genre: Gegenwartsliteratur 

INHALTLICHE FAKTEN
Schauplatz: Lissabon 
Zeit: 1938
Wichtige Figuren: Pereira, Rossi
Perspektive: Erzähler 

MEINE ERWARTUNGEN VOR DEM LESEN
Ein Stück fiktiver Geschichte mit echten Fakten über die Zeit 1938 in Lissabon. Sonst war ich recht neutral vorab. 

FÜR EUCH ABGECHECKT
Pereira … ich gebe zu, dass ich keine richtige Erwartung hatte, aber mich sehr auf das Buch gefreut habe, als ich es in meinem Blind-Date-Kauf fand. 1938 ist so ein magisches Jahr für mich, da dort meine Mutter geboren wurde. Somit faszinieren mich Geschichten aus dieser Zeit sehr.  

Dieses Buch wird als Weltliteratur bezeichnet, aber unter uns, ich kann es nicht nachvollziehen. Die Geschichte ist kurz, wertvoll auf ihre Art und Weise und zeigt einen winzigen Einblick in die damalige Zeit. Dafür gebe ich gerne einen Stern. Aber leider nicht mehr. 

Das Problem ist, dass das Buch einfach vom Stil und der Umsetzung her nicht meins ist. Wie oft beginnen die Kapitel oder Sätze mit Pereira erklärt oder erzählt. Die Emotionen bleiben durch den unbekannten Erzähler fremd. Und immer fragte ich mich auf den ersten Seiten, wann geht es los, dass ich Pereira begleite, wenn ihr versteht. Mein Deutschlehrer hätte diesen Stil gefeiert, aber mich hat er nicht erreicht oder besser gesagt glücklich gemacht. Es gibt nicht mal wörtliche Rede. Ein Beispiel, ich weiß nicht mehr welche Seite. Da erklärt oder erzählt Pereira, dass er gerne ein Kräuteromelett essen würde. Er fragt daraufhin Martha, die es ebenfalls gerne essen würde, aber vorher ein Glas Portwein. Was er toll findet. Die Konversation eben indirekt, alles im Blocksatz. Wie gesagt, ich finde es einfach nicht schön. 

Dazu kommt, dass der Inhalt, wie auch schon andere sagten, eher für eine Kurzgeschichte ausgelegt ist. Alles andere ist langgezogen. 

Genauso das Ende. Pass nehmen und gehen. Irgendwie hat es mich einfach nicht befriedigt. 

LESETIPP FÜR LESER, die erzählte Geschichten mögen. Sicherlich wertvoll vom Thema her, aber für meinen Geschmack nicht nah genug umgesetzt. 


BEWERTUNG 
 COVER 💜💜💜
 GRUNDIDEE 💜💜💜💜
 FIGUREN💜💜
 TEMPO💜
 EMOTIONEN💜
 SCHREIBSTIL💜
 SPANNUNG💜
 LESESPASS💜
 GESAMT💖


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