Heimliche Frucht - Julia Heinecke

 Rezension - Heimliche Frucht - Untreuer Ehemann

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Heute habe ich mal wieder ein Buch aus dem Gmeiner Verlag für euch. Tatsächlich wusste ich vor dem Lesen nicht, in welche Richtung es geht. Drama, Thriller, Krimi … Na, was denkt ihr?



FAKTEN ZUM BUCH 
Autor/in:Julia Heinecke
Titel: Heimliche Frucht
Originaltitel:-
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2024
ISBN: 978-3839205983
Seiten: 256
Einband: TB
Serie: -
Preis: 15€
Genre: Drama

FAKTEN  ZUM INHALT
Schauplatz: Schwarzwald, Deutschland
Zeit: 1950
Wichtige Personen: Emil, Agnes, Rosa, Bruno
Perspektive: Auktorial 

AUTORENPORTRAIT
Julia Heinecke wurde in Berlin geboren, wuchs aber in Schleswig Holstein auf, ehe es sie in südlichere Gefilde zog. Sie ist gelernte Dolmetscherin und Übersetzerin. Inzwischen arbeitet sie als Autorin und Lektorin. 

INHALTSANGABE
Emil und Rosa - das ist Liebe. Als sie als Magd auf den Hof kommt, ist klar, dass sie für einander bestimmt sind. Emil will sie sogar heiraten, aber sein Vater ist dagegen und arrangiert mit der älteren Agnes eine Ehe. Am liebsten würde Emil zurücktreten, gerade als sein Vater vorher stirbt, aber im Zweiten Weltkrieg hat er bei der Vernichtung von Juden geholfen und sein zukünftiger Schwiegervater erpresst ihn damit. Also heiratet er Agnes und hat weiterhin eine Affäre mit Rosa. Kompliziert wird es erst, als beide Frauen fast gleichzeitig schwanger werden. Für Emil ist klar, dass Rosa das Kind verlieren muss. Und auch für sie ist das klar. Doch das Baby hält sich hartnäckig. Wie weit ist Emil bereit zu gehen und wie weit Rosa?

MEINE MEINUNG
Heimliche Frucht - besticht durch ein altes Schwarz-Weiß-Foto, das perfekt ausgesucht wurde und Lust auf die alte Zeit im Schwarzwald macht. 

Erzählt wird die Geschichte auktorial. Mal begleite ich Emil, mal Rosa oder später die Ermittler. Im Grunde begleite ich alle Figuren von Rosas ersten Tag auf dem Hof bis zur Verhaftung. Alles ist sehr authentisch und spannend geschrieben, sodass ich das Buch wirklich an einem Nachmittag durch hatte. 

Am Anfang wusste ich nicht, ob es ein Drama, ein Krimi oder ein Thriller wird. Und das war auch lange Zeit beim Lesen nicht klar. Im Grunde ist es ein Drama mit einem Hauch Krimi. Es geht um die Kriegsverbrechen, die arrangierten Ehen und die Bauern, die sich an ihren Mägden vergnügt haben. 

Es ist erschreckend, wie viel Rosa mit sich machen lässt. Rizinusöl, Beifuß und Stecknadeln kennt man ja, genau wie Schläge und Tritte, aber, dass er sie versucht auszukratzen. Es ist keine leichte Kost und Rosa tat mir da echt leid. Naiv durch und durch. Auf der anderen Seite ist Emil, der einfach nur jung und dumm ist. Wie auch später gesagt wird, Bauern waren oft untreu und Bastarde liefen auf vielen Höfen herum. Man hätte es einfach einen Tagelöhner unterschieben und großziehen können. Dieser Aufstand … Ich fand ihn etwas unnötig, aber wer weiß, ob es nicht tatsächlich so einen dummen Bauern gab. Die Zeit war damals auf dem Land und auch so noch anders. 

Erst zum Schluss wird ermittelt, was mit dem Leichnam passierte. Wald, Schweine, Nacht und Nebel Aktion. Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben es verschwinden zu lassen und wie der Polizist am Ende sagte, ohne das Theater von Emil hätten sie nie ermittelt. 

Trotz dieser kleinen Dinge, die mich leicht störten, weil es eben konstruiert klingt, war das Buch toll und hat mir viel über die Zeit verraten.  

FAZIT
Es ist eher ein Drama mit einer kleinen Ermittlung am Ende, die aber eher konstruiert ist. Dennoch ein schönes Buch, dass ich wegen der Figuren und der authentischen Zeit empfehlen kann. 

LESEEMPFEHLUNG FÜR - Fans von Bauerndramen. 

BEWERTUNG
COVER 🩷🩷🩷🩷🩷
GRUNDIDEE🩷🩷🩷🩷🩷
STIL🩷🩷🩷🩷🩷
FIGUREN🩷🩷🩷🩷🩷
TEMPO🩷🩷🩷🩷
SPANNUNG🩷🩷🩷🩷
SCHLUSS🩷🩷🩷🩷
LESESPASS🩷🩷🩷🩷🩷
GESAMT⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
 

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