Running up that Hill - Nicole Böhm

 Rezension - Running up that Hill - Fake Lover vs. Queer

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Heute möchte ich nach Hollywood entführen, denn dort spielt mein Last Read. Geworden wird mit einer Fake-Love Geschichte. Falls ihr deshalb mit dem Buch liebäugelt, dann … könnte es sein, dass ihr enttäuscht seid. 

FAKTEN ZUM BUCH 

Autor/in: Nicole Böhm 

Titel: Running up that Hill

Originaltitel: -

Verlag: Reverie

Erschienen: 2024

ISBN: 978-3745704266

Seiten:400

Einband: Tb

Serie: L.A. Love 1

Preis: 17€

Genre: Liebe

FAKTEN  ZUM INHALT

Schauplatz: Hollywood

Zeit: Gegenwart 2020er

Wichtige Personen: Haley, Wyatt

AUTORENPORTRAIT

Die Autorin wurde 1974 geboren und studierte in den USA Kunst und Schauspiel. Danach kehrte sie nach  Deutschland zurück. Sie ist verheiratet und reitet. 

INHALTSANGABE

Haley ist 25 und auf dem absteigenden Ast. Seit ihrer Meerjungfrauen-Serie hat sie keinen richtigen Erfolg mehr. Umso erfreuter ist sie, als ihr eine Rolle bei einem der Produzenten in Aussicht gestellt wird. Aber vorher muss sie noch ihre aktuelle Serie abdrehen. Dort trifft sie auf Wyatt, den neuen Star am Himmel. Er ist nett und äußert talentiert. Als sie auf einer Party zusammen gesehen werden, kommt die Idee auf, die beiden Stars als Fake für die Presse zu promoten. Schon bald knistert es mehr und Haley  muss sich nicht nur mit Wyatt auseinandersetzen, sondern mit der Frage, wie weit geht sie für Ruhm. 

MEINE MEINUNG

Running up that Hill - ist anders. Ich meine, das Cover und der Farbschnitt sind toll. Gleichzeitig klingt der Klappentext mega und ich mag dieses Fake-Love sehr gern. Für mich war klar, dass das ein Highlight 2024 werden kann. 

Erzählt wird die Geschichte aus Haleys und Wills Perspektive. Beides in der Ich-Form. Modern, nah an den Figuren sehr gut lesbar. Generell mag ich eigentlich beide Figuren. Sie sind authentisch und gerade Haley mit ihrer eher zurückhaltenden Art mag ich sehr. 

Neben den beiden Perspektiven gibt es jedoch noch zwei weitere. Einmal wird der Dreh mit all seinen Szenen und Dialogen gezeigt. Nicht ganz als Drehbuch, aber schon sehr nah dran. Nett und für die Leser interessant, die mal den Ablauf von Szenen oder sich für die Verträge oder Ähnliches interessieren. Die andere Perspektiv betrifft Wyatt. Dort schreibt er mit seiner Schwester Zoey auf, wofür er dankbar ist. Manchmal mehrere Tage hintereinander. Es sind Einblicke in seine Gedanken und Gefühle, aber das hätte man auch in seiner normalen Perspektive unterbringen können. Mich nervte es, da es auf mich künstlich in die Länge gezogen wirkte. 

Was mich jedoch hauptsächlich störte, war die Geschichte im Allgemeinen. Der Klappentext führt tatsächlich sehr in die Irre, wie ich finde. Und das ich damit nicht alleine bin, kann man auch in anderen Rezensionen lesen. Manche stört dies mehr, so wie mich, andere weniger. Also entscheidet selbst. An Hand des Klappentextes ging ich von einer reinen Fake-Love Geschichte mit allen Hindernissen und Happy End. Ja, es ist eine Zweiteiler, also ging ich von einem üblen Cliffhanger aus und dem Happy End erst im nächsten Band. Den Cliffhanger gibt es - keine Frage. Er ist sehr interessant, ich möchte die Antwort wissen, aber es hat null mit der Fake-Love, sondern einem aktuellen Hollywood-Thema zu tun. Nämlich, ohne ins Detail zu gehen, wie weit bist du bereit für deine Karriere und den Erfolg, mit Blick auf das weibliche Geschlecht, zu gehen?!? Sehr interessant, aber man es zeigt deutlich, dass es eben nicht allein um Fake-Love geht. 

Diese kommt generell zu kurz. Sie sollen das Paar spielen, aber es ist keine Abneigung da, außer, dass Haley von Anfang an Privates und Job trennt. Es wird beschrieben, dass es Filmküsse sind, die für Zuschauer heiß aussehen, aber es nicht sein sollen, aber doch sind. Im Grunde knistert es von Anfang an. Okay, es fehlt das Drama und Probleme, weil die Autorin eben den Fokus mehr auf Hollywood, statt auf Fake-Love legt. Dennoch hätte es gut werden können, wenn … Ja, wenn das Drumherum anders gewesen wäre. Die Autorin möchte nämlich auf das Thema Queer in Hollywood aufmerksam machen. Schauspieler, die rausgeschnitten und ausgetauscht werden, weil sie schwul sind und nicht ins Bild einer Teenager-Serie passen. Damit das Thema nicht nur angeschnitten wird, ist Wyatts Schwester trabssexuell. Dennoch ist dies eher am Rand und wird so nebenbei hineingeworfen. Die Eltern haben ihn unterstützt beim Schauspiel, hatten nie ein Problem, dass Zoeys  transsexuell ist m, und plötzlich lassen sie sich scheiden. So ähnlich wird es nämlich eingeführt. Dazu kommt aber noch ein weiteres Detail, denn Wyatt selbst ist bisexuell. Alleine daraus hätte man so viel machen können. Haley, die davon erfährt oder die Presse … Fake-Love wird dadurch zum Problem und dann das Happy End. Das alleine ist schon ein wichtiges Thema und in Hollywood erst recht. Aber auch das empfand ich persönlich so nebensächlich reingeworfen, nicht ausgebaut und ja, irgendwie bin ich daher auch nicht ganz warm geworden mit der Fake-Love. Nicht falsch verstehen, denn ich bin selbst in meiner Jugend mit jemanden ausgegangen, der bi ist. Mich hat es damals total verunsichert, weil ich zu dem Zeitpunkt noch wenig Selbstbewusstsein hatte. Aus dem Grund brachte mich dieses, auch Männer sind Konkurrenz, er hatte was mit seinem besten Freund, sowie Männer bedeuten Spaß, Frauen sind da ernster (so war es bei ihm) schon sehr durcheinander. Weshalb ich das hier wohl damit verbunden habe. Wäre da der Fokus drauf gewesen, und eine Unsicherheit die Haley vielleicht verspürt hätte, gut, das wäre mal was anderes gewesen, aber das kommt ja noch wirklich vor. Zudem führt der Klappentext eben in die falsche Richtung, da das Fake-Love eben nur am Rande für mich vorkommt. Für mich will die Autorin einfach zu viel abdecken, ansprechen und aufzeigen, sodass es sich nicht gut einordnen lässt, alles nur eher oberflächlich angekratzt wird und durch nebensächliches in die Länge gezogen wird. 

FAZIT

Wenn ihr das Buch wegen der erwähnten Fake-Love lesen wollt, dann überlegt es euch gut, denn diese ist nur ein Nebenprodukt, denn eigentlich geht es um Hollywood. Fake-Love für Presse, #metoo, Jobsuche, Sexualität der Schauspieler. Gerade dieser Punkt wird nicht im Klappentext angesprochen, denn Wyatt ist bisexuell. Aber selbst das kam im ersten Band eher am Rande vor. 

LESEEMPFEHLUNG FÜR - Leser, die auch für Hollywood interessieren. 

BEWERTUNG

COVER	🩷🩷🩷🩷🩷
GRUNDIDEE	🩷🩷🩷
STIL	🩷🩷🩷🩷
FIGUREN	🩷🩷🩷🩷
TEMPO	🩷
SPANNUNG	🩷🩷🩷
SCHLUSS	🩷🩷🩷
LESESPASS	🩷🩷
GESAMT	⭐️⭐️