[Rezension] Die Schmetterlingsinsel - Corinna Bomann

 Rezension - Die Schmetterlingsinsel von Corinna Bomann

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Mein Last Read ist ein Herzensbuch, denn ich habe es gewonnen. Ich hatte bei der Verlosung teilgenommen, weil meine Mutter früher jeden Sommer im Schmetterlingspark Friedrichsruh war. Meine Jungs waren auch schon dort und es sind zwei wunderschöne Erinnerungen.  



FAKTEN ZUM BUCH 
Autor/in: Corinna Bomann
Titel: Die Schmetterlingsinsel
Originaltitel: - 
Verlag: Penguin 
Erschienen: 2024
ISBN: 978-3328111429
Seiten:560
Einband: TB
Serie: -
Preis: 13€
Genre: Belletristik 

FAKTEN  ZUM INHALT
Schauplatz: England, Sri Lanka 
Zeit: 1887, 1945 und 2008 
Wichtige Personen: Emmely, Diana, Jonathan Grace uvm. 
Perspektive:

AUTORENPORTRAIT
Sie lebt in Berlin und schreibt vor allem historische Romane und Sagen. Regelmäßig ist sie auf Platz 1 auf Bestsellerlisten. 

INHALTSANGABE
2008 - Diana muss gleich zwei Schicksalsschläge ertragen. Erst betrügt ihr Mann sie, und am nächsten Tag erfährt, sie dass Tante Emmely im Sterben liegt. Sie kommt noch rechtzeitig in England an, um sich zu verabschieden, und von einem langgehüteten Geheimnis zu erfahren. Sie folgt den Brotkrumen bis nach Sri Lanka. 

1887 - Grace ist mit ihrer Schwester und ihren Eltern vom kalten London nach Sri Lanka ausgewandert. Das Leben ist dort bunt und fremd. Als ihr jemand auf einem Palmenblatt die Zukunft voraussagt, glaubt sie kein Wort. Doch dann muss sie erkennen, dass jedes Wort stimmt.  

MEINE MEINUNG
Die Schmetterlingsinsel - ist ein Roman, der ein uraltes Familiengeheimnis aufdeckt und eine Art Familiensaga beinhaltet. Ich liebe solche Geschichten und dazu noch das schöne Cover. Trotz der guten Voraussetzungen, wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Das Buch ist gut lesbar an einem Tag, aber umgehauen hat es mich bei weitem nicht. 

Das Buch fängt dabei echt gut an. Ein Brief an Grace, der zwar die gesamte Handlung für mich offenbart, aber jede Menge Fragen mit sich bringt. Danach geht es ins Nachkriegsengland wodurch einige Fragen schon geklärt wurde. Dennoch freute ich mich eben auf den Weg der Geschichte und die Details. 

Erzählt wird einmal die Gegenwart und einmal die Vergangenheit ehe alles zusammenfließt. Highlight ist ganz klar die Vergangenheit. Daher fange ich mit der Gegenwart an. Diana ist keine Figur für mich gewesen. Dass sie ihre Tante wegen ihrem Mann mit dem sie seit Jahren verheiratet ist, vernachlässigt hat (man kann doch telefonieren und zumindest einmal im Jahr nach England fliegen, gerade, wenn man eh viel reist), ist mir eben unsympathisch. Ansonsten ist sie aber eher eine blasse, austauschbare Figur von der ich kein Bild im Kopf habe. Dazu kommt, dass ich ihren Teil echt anstrengend, konstruiert und zum Teil unglaubwürdig fand. Es ist kein tödliches Geheimnis a la James Bond, dennoch soll es erst ans Licht kommen, wenn nur noch ein Nachfahre da ist? Total albern, statt eines Briefes beim Notar, der dort wartet, bekommt sie Brotkrumen in Form von Rätseln, Briefen und Co. Manche Briefe lagern in ihren Verstecken seit damals. Klar gibt es noch uralte Pergamente, aber ich bezweifle, dass die hohe Luftfeuchtigkeit von Sri Lanka, die sogar erwähnt wird, hilfreich ist beim konservieren. Die Hinweise kommen auch immer zufällig zur richtigen Zeit. Es ist also keine Schnitzeljagd, wie man erwarten würde. 

Die Vergangenheit ist wie gesagt das Highlight, aber gefesselt hat es mich auch nicht. Es geht eben um Gesellschaft, Klassenunterschiede, Palmenhoroskope, Krankheiten und Co. Es ist klar worauf es hinausläuft, aber der Weg dahin ist sehr lang, denn erst zum Schluss wird die verbotene Liebe auch offen gelegt. Davor immer nur kleinere Andeutungen, die auf die Dauer genervt haben. 

Genervt hat auch der Stil, denn er ist zwar super lesbar, zeitlos und doch angepasst an die jeweilige Zeit, aber  langatmig. Die Autorin verliert sich in unnötigen Beschreibungen, statt der Geschichte selbst Spannung und Leben einzuhauchen. Andere werden genau das lieben, aber die Beschreibungen und dadurch auch Wiederholungen ziehen sich. Ohne sie hätte man das Buch locker um 100-150 Seiten kürzen können oder die Seiten nutzen können, um den Figuren näher zu sein. Bei anderen Geheimnissen fiebere ich mit den Protagonisten mit. Hier kommt aber gar keine Stimmung auf. Gesellschaft, Unterricht, Auspeitschen von Mitarbeitern. Es ist alles drumherum, aber die Liebesgeschichte geht eben unter, und da sie eine so wichtige Rolle spielt, echt schade. 

Der Schluss hat mich zudem arg enttäuscht. Ich habe mit einer Überraschung und Wendung gerechnet. Eben einem Geheimnis, das dieses Theater rechtfertig. Doch das gibt es nicht. Achtung Spoiler. Die Schuld der Schwester ist, dass sie ihrem Vater alles erzählt hat. Etwas, was Grace ihr schon lange verziehen hat. Und dennoch reden sie nicht miteinander, sondern müssen daraus so eine Geschichte machen? Schwach und für mich unausgereift. Sorry. 

FAZIT
Es ist lesbar, mit guten Einstieg und schönen Momenten und authentischer Umsetzung, aber langatmigen Szenen, einem echt enttäuschenden Schluss und unlogischer Schnitzeljagd. 

LESEEMPFEHLUNG FÜR - Fans der Autorin und blassen Geheimnissen. 

BEWERTUNG
COVER 🩷🩷🩷🩷🩷
GRUNDIDEE🩷🩷🩷🩷🩷
STIL🩷🩷🩷
FIGUREN🩷🩷🩷🩷
TEMPO🩷
SPANNUNG🩷🩷🩷
SCHLUSS🩷
LESESPASS🩷🩷🩷
GESAMT⭐️⭐️⭐️

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