Rezension - Institut für gute Mütter - Aber was macht eine gute Mutter aus?
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Heute möchte ich euch Buch vorstellen, dass 2023 regelrecht gelobt wurde. Da ich die Idee spannend fand, habe ich es ebenfalls gelesen.
FAKTEN ZUM BUCH
Autor/in: Jessamine Chan
Titel: Institut für gute Mütter
Originaltitel: The school for good mothers
Verlag: Ullstein
Erschienen:2023
ISBN: 978-3550201332
Seiten:432
Einband: HC
Serie: -
Preis: 22,99€
Genre: Belletristik
FAKTEN ZUM INHALT
Schauplatz: USA
Zeit: unbekannt
Wichtige Personen: Frida, Gust, Harriet
INHALTSANGABE
Wenn das erste Kind unterwegs ist, kann man es kaum erwarten bis es da ist. So geht es auch Frida. Doch dann hat sie eine leichte Depression, ihre Tochter will nicht zunehmen und ihr Mann lässt sich Baiser von einer anderen Frau von seinem besten Stück abschlecken. Kurz gesagt, plötzlich ist sie Single und muss sich nun mit ihrem Ex Gust das Sorgerecht teilen. Als Harriet 18 Monate alt und krank ist, fährt sie für mehrere Stunden weg. Ihre Nachbarn rufen die Polizei und letztlich wird ihr das Sorgerecht entzogen. Um es wiederzubekommen muss sie an ein Institut, wo sie mit Hilfe einer Ki-Puppe lernen soll, eine gute Mutter zu werden.
MEINE MEINUNG
Das Institut für gute Mütter ist ein Buch, das mich von der Idee fasziniert hat. Ich selbst habe drei Kinder und ich glaube, jede Mutter macht Fehler. Niemand ist perfekt, auch nicht als Eltern. Allerdings wächst man mit dem Tag der Geburt. Manche schnell, andere langsamer. Ich selbst habe acht Jahre keine Nacht durchgeschlafen. Darauf bereitet einen niemand vor. Und genau hier fände ich es ideal, wenn alle werdenden Mütter beim ersten Kind einen Kurs zusammen mit dem Mutterschaftspass antreten müssen. Einfach damit sie wissen, was auf sie zukommt. So wie einen Babysitter-Schein. Aber ich schweife ab, zurück zum Buch, denn auch wenn ich die Idee gut fand, die Umsetzung war es leider nicht.
Frida ist eine Figur, die mir einfach unsympathisch war. Ja, sie wird auf eine üble Art verlassen, muss jetzt noch mehr kämpfen, aber Kinder sind eben Kinder, sie sind auf uns angewiesen. Es ist bei ihr nicht nur die Tatsache, dass das Kind krank ist, sie kaum Schlaf hatte, dazu den Job und Haushalt. Sie hat ja schon länger nicht aufgeräumt, und bei ihr war ein Ende in Sicht, da sie die Woche aufgeteilt haben. Es gibt so viele Möglichkeiten. Zum Beispiel sich Hilfe holen bei der Familie, Freunden, dem Mann oder einen Babysitter organisieren. Sie mitnehmen, denn kurz darauf fährt die neue Freundin ja schon mit dem Kind ins Mitmachmuseum. Und zur Not lässt man sich eben krankschreiben bei einem kranken Kind. Das Problem war, dass ich es einfach unmöglich fand. Sie ist ja nicht nur kurz ins Büro, weil Unterlagen fehlten, wo man die Tochter auch hätte mitnehmen können, nein sie fährt ja eigentlich los sich einen Kaffee kaufen und dann ins Büro. Zudem zeigt sie zu keiner Zeit Reue oder Einsicht. Sie redet sich raus, will Verständnis und Mitleid, auch wenn sie gelobt es nie wieder zu tun. Sie schafft es ja nicht einmal bei den Besuchen eine schöne Zeit mit der Tochter zu haben (was zum Teil auch an der Mitarbeiterin liegt). Spätestens als sie sich an den Freund ihres Mannes ranwirft, während ihre Tochter gerade weggenommen wurde, war sie bei mir unten durch. Einfach, weil es so künstlich wirkte. Immerhin ist sie über ein Jahr Single und da schmeißt sie sich buchstäblich an seinen Hals, und er lehnt ab.
Zudem fand ich den Stil persönlich nicht gut. Er ist detailliert, aber ich fand es manchmal recht abgehackt und konnte mich oft nur schwer in die Figur hineinversetzen. Es kam einfach keine Nähe auf.
Ich meine, das Institut war nett und ich fand es schon interessant, mit welchen Vergehen andere dort gelandet sind. Zum Beispiel eine Mutter, die ihren fast erwachsenen Sohn noch das Brot in Häppchen geschnitten hat. Eine andere hat ihrer Tochter einen Klaps in der Öffentlichkeit gegeben. Drinnen sind sie alle gleich, werden überwacht und erhalten schon recht harte Strafen, die bewusst extrem gewählt wurden. Aber auch hier fand ich nicht, dass die Hauptfigur sich ihrer Vergehen wirklich bewusst war.
Zum Ende hin war ich dankbar, dass es vorbei war. Der Schluss hat mich jetzt auch nicht überzeugt. Das finde ich alles recht schade.
FAZIT
Gute Mütter ohne Fehler sind Mangelware und endlich greift das Jugendamt durch. Eine gute Idee, die überspitzt umgesetzt wurde, aber durch die nervige und jammernde Hauptfigur, die mit ihrem Leben überfordert wirkt, kommt kein Mitgefühl und keine Nähe auf. Daher eher anstrengend und enttäuschend
LESEEMPFEHLUNG FÜR - werdende und aktuelle Mütter.
BEWERTUNG
COVER | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
GRUNDIDEE | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
STIL | 🩷🩷 |
FIGUREN | 🩷 |
TEMPO | 🩷🩷 |
SPANNUNG | 🩷🩷 |
SCHLUSS | 🩷🩷 |
LESESPASS | 🩷 |
GESAMT | ⭐️ |
Kommentare
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