Rezension - All the things (s) he said
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Anders als gedacht
Heute habe ich ein Buch für euch, das mich leider nicht überzeugt hat. Dabei dachte ich nach fünf Seiten: Das wird ein Highlight. Was sich geändert hat, lest selbst.
FAKTEN ZUM BUCH
Autor/in: Inka Lindberg
Titel: All the things (s) he said
Originaltitel: -
Verlag: Knaur
Erschienen: 2025
ISBN: 9783426560426
Seiten:395
Einband: TB
Serie: -
Preis: 16€
Genre: Belletristik
Besonderheiten: Farbschnitt
FAKTEN ZUM INHALT
Schauplatz: Köln
Zeit:Gegenwart
Wichtige Personen: Skye, Amir, Naima
INHALTSANGABE
Skye trennt sich nach fünf Jahren von ihrem Freund, als dieser für ein Praktikum nach London zieht. Die neue Wohnung, die sie dank ihrer früheren Schwiegermutter vermittelt bekommt, verdient sie somit gar nicht. Generell fühlt sie sich als Versagerin, die weder eine gute Schwester ist, noch es im beruflichen Sinne zu was gebracht hat. Grund genug endlich zu sich zu finden. Leichter gesagt mit Naima und Amir als Nachbarn.
MEINE MEINUNG
All the things (s) he said - ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe, denn das Cover ist einfach mega. Zudem fand ich den Klappentext faszinierend, denn ich bin ebenfalls ein „Serial Monogamist“ und war tatsächlich nie lange Single. Ich war felsenfest überzeugt ein Highlight 2025 in den Händen zu halten. Ihr ahnt es schon, dem war nicht so. Ehrlich gesagt, kann ich den Hype nicht verstehen.
Das Buch beginnt mit einer Partyszene, und ich dachte noch Wow. Erstens liest es sich unglaublich angenehm, denn die Autorin hat einen bildhaften und modernen Stil. Zweitens ist Skye eine Figur, mit der ich mich identifizieren kann. Sie macht vieles mit sich aus, schluckt, ist eher jemand, der es anderen nicht leicht macht. Das mit dem Streit und ihrer Schwester konnte ich 1:1 auf meinen Vater und mich projizieren. Studium abgebrochen, nie lange Single, keine Partymaus. Thats me! Die Basis ist somit perfekt gewesen. ABER …
Obwohl ich mich gut mit ihr identifizieren konnte, hatte ich am Anfang kein perfektes Bild von Skye. Das Alter erfuhr ich erst nach ein paar Seiten. Dieses „sie ist nie lange Single“ konnte ich nicht erkennen, da sie 5 Jahre lang eine Beziehung führte. Nicht er macht Schluss, sondern sie befreit sich aus einer Beziehung, wo vielleicht mal zwei, drei Sätze zu einem anderen Ende geführt hätten. Der Klappentext passte daher für mich persönlich nicht.
Generell hatte ich meine Probleme mit den Beschreibungen. Vieles ist für mich nicht direkt klar oder hinterlässt Fragezeichen. Ich nehme mal die Szene mit Amir, da sie die erste ist. Sie sagt ohne Grund was auf Französisch. Er taucht auf, antwortet auf Französisch, sie denkt, dass sie trotz Abitur nur noch ein paar Floskeln kennt, weil sie die Sprache nie benutzt. Warum sie aber angefangen hat, habe ich nicht verstanden. Auch Amirs Einwurf mit dem Hund. Ein Spaß, weil er keine Hunde mag oder ernst gemeint, weil er Hunde liebt - erklärt wird es nicht. Gleichzeitig ist das einzige Merkmal, was ich von Amir im Kopf habe, sein Schnauzer, der ihn älter macht oder der dafür steht, dass er schon älter ist. Diese Szene steht für so viele im Buch.
Inhaltlich geht es um Selbstfindung, Bisexualität, Allein-Sein und mentales Glück. Was das betrifft konnte ich die Emotionen und die Entwicklung halbwegs nachvollziehen. Man konnte sich gut hineinversetzen, aber vieles war eben auch nur oberflächlich und nicht immer ganz klar. Siehe oben genanntes Problem. Manchmal hätte ich mir nach manchen Dingen noch einfach ein paar mehr Details oder eine Erklärung. Auch den Schluss fand ich jetzt nicht spektakulär. Er passt, aber ich empfand ihn als ruppig endend ohne viel Drumherum. Du weißt, wie es enden soll und kannst dir das Happy Ending im Kopf ausmalen. Das Gefühl hatte ich.
Als Hinweis, da es einige Leser gibt, die das stört - das Buch setzt auf Gendern. Spruch Besitzer:innen. Mag sein, dass ich zu alt dafür bin, aber ich persönlich finde es in Büchern, Schultexten und Co. nervig und überflüssig. Zumal hier auch schon stark zurückgerudert wird.
FAZIT
Butter bei die Fische - ein Buch, das lesenswert ist, gendert, manchmal gerne hätte ausführlicher sein dürften, um manche Szenen verständlicher zu machen oder dadurch einen weniger ruppigen Schluss gehabt hätte. Es greift wichtige Themen auf wie Bisexualität, Selbstfindung und Co. Kein Highlight, aber nett auf jeden Fall.
LESEEMPFEHLUNG FÜR - von LGBTQ+ Büchern mit Selbstfindung.
BEWERTUNG
COVER | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
GRUNDIDEE | 🩷🩷🩷🩷 |
STIL | 🩷🩷🩷🩷 |
FIGUREN | 🩷🩷🩷🩷 |
TEMPO | 🩷🩷 |
SPANNUNG | 🩷🩷🩷 |
SCHLUSS | 🩷🩷 |
LESESPASS | 🩷🩷🩷 |
SPICE | 🌶️ |
GESAMT | ⭐️⭐️⭐️ |
Kommentare
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