Das Glücksatelier am Meer - Emma Jacobsen

 Rezension - Das Glücksatelier am Meer 

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Urlaubsfeeling inbegriffen 


Abtauchen und Urlaub? Kann ich gerade sehr gut gebrauchen, da mein Vater im Krankenhaus liegt. Für mich geht es daher zur Erholung an die Nordsee. Wenn nicht in echt, dann zumindest im Buch. 



FAKTEN ZUM BUCH 
Autor/in: Emma Jacobsen 
Titel: Das Glücksatelier am Meer 
Originaltitel: - 
Verlag: Knaur 
Erschienen: 2025
ISBN: 978-3426530207
Seiten:288
Einband: TB
Serie: -
Preis: 12,99€
Genre: Belletristik 

FAKTEN  ZUM INHALT
Schauplatz: Norderney 
Zeit: Gegenwart 2020er
Wichtige Personen: Stella, Mira, Georg, Tio

INHALTSANGABE
Stella ist seit neun Jahren glücklich mit Piet. Als er während eines Luxus-Ski-Urlaubs Selbstmord begeht und ihr statt einer teuren Wohnung und einer Absicherung nur Schulden hinterlässt, bricht für sie die Welt gleich doppelt zusammen. Zumal einfach alles schief läuft. Kurzer Hand besucht sie eine ihrer besten Freundinnen auf Norderney und bleibt gleich für immer dort. Dich Norderney bietet nicht nur viele neue Freunde, sondern auch die Möglichkeit sich als Fotografin selbstständig zu machen. Wäre da nicht das Problem mit dem Geld, den teuren Mieten, Tio, seiner Frau Helen und ihrem besten Freund George.  

MEINE MEINUNG
Das Glücksatelier am Meer - ist ein echtes Entspannungsbuch trotz des traurigen Backgrounds. Es ist kein perfektes Buch, manches fand ich etwas konstruiert oder unglaubwürdig, aber es kommt Urlaubsfeeling auf, es ist unterhaltsam und man kann abschalten, da es einfach gestrickt ist. Ideal für den Urlaub. So viel vorab. 

Erzählt wird die Geschichte aus Stellas Perspektive in der dritten Form. Dabei wird auf kurze Kapitel und einen bildhaften Stil gesetzt. Es ist somit angenehm zu lesen und die sympathischen Figuren runden es für mich ab. 

Die Geschichte beginnt mit dem Urlaub. Achtung ab hier kommen Spoiler. Ich lerne die Familie und die Beziehung näher kennen und frage mich tatsächlich, wieso er stirbt. Das warum wird erst später deutlich und ist nachvollziehbar. Was weniger nachvollziehbar war, war Stellas Reaktion. Ich meine die Polizei kommt, erzählt das der Mann im Krankenhaus ist, im Sterben liegt bzw. Hirntod ist, und sie verdrängt es erstmal. Jeder geht damit anders um - ich bin nicht blöd -, aber würde man nicht direkt fragen, was passiert ist, wann es passiert ist, welches Krankenhaus und vor allen Dingen hinfahren? Ich meine, ich wäre unter Schock direkt hin, in der Hoffnung, dass die Ärzte auch irren und meine Anwesenheit etwas ändert. Außerdem hätte ich meinen Mann auf dem Handy angerufen, um ein Missverständnis auszuschließen. Erst abends die Polizei anrufen und nach dem Krankenhaus fragen und dann am nächsten Tag hinzufahren fand ich seltsam. Zumal die Polizei, die morgens dort hinfährt, den Fall aufgenommen hat, abends doch sicher Feierabend hat. Und warum ruft das Krankenhaus George als Kontakt an, aber nicht sie als Ehefrau. Gleichzeitig fand ich es merkwürdig, dass ein Wirtschaftsanwalt so einen Fehler macht. Ich meine, welcher gute Anwalt schließt eine Lebensversicherung ab, und bringt sich vier Monate zu früh um. Trotz Probleme würde jeder, der seine Familie liebt, sie dadurch absichern will, weil sonst nur ein Berg Schulden vorhanden ist, warten. Wir reden hier von vier Monaten, die man sicher die Scharade aufrecht hätte erhalten können. 

Generell ist die Geschichte sehr Slow erzählt. Ich begleite sie also nicht nur in den Urlaub, sondern durchlebe auch danach detailliert die Zeit der Wohnungssuche, der erneuten Suche nach einer zweiten Wohnung, die Zeit auf Norderney. Es ist entspannend, da es einfach entschleunigt ist. Zwar baut die Autorin auch eine zarte Liebesgeschichte mit George ein, die sich aber erst auf den letzten Seiten entfaltet, einen kleinen Flirt inklusive Drama mit Tio und den Frauen. Es ist aber alles sehr schnell aufgeklärt, vorhersehbar und daher kein spannendes Drama. Es passt aber zu dem Buch und der Geschichte. Eine traurige, aber schöne Urlaubslektüre zum Thema Neuanfang. 

FAZIT
Butter bei die Fische - ich fand den Anfang nicht ganz perfekt, weil der zu frühe Tod und die Reaktion von Stella für mich nicht stimmig waren. Danach entführt einen die Geschichte jedoch in einen entschleunigten Neuanfang mit leichten Witz, kleinen Dramen und einer Protagonistin, die ihren Weg geht und für ihre Ziele kämpft. Dazu der passende Hintergrund von Norderney. Stürmisch, wild, sonnig und herzlich. 

LESEEMPFEHLUNG FÜR - Fans von entschleunigten Neuanfängen. 

BEWERTUNG
COVER 🩷🩷🩷🩷🩷
GRUNDIDEE🩷🩷🩷🩷🩷
STIL🩷🩷🩷🩷🩷
FIGUREN🩷🩷🩷🩷
TEMPO🩷🩷🩷
SPANNUNG🩷🩷🩷
SCHLUSS🩷🩷🩷🩷🩷
LESESPASS🩷🩷🩷🩷🩷
SPICE-
GESAMT⭐️⭐️⭐️⭐️
 

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